Wo es gestern ja schon ein Pony hier auf dem Blog zu bestaunen gab, da musste ich einfach gleich den Bericht von unserer Immenhoftour nachreichen. Damit habe ich das mit der Chronologie komplett aufgegeben (denn die Tour haben wir zwei Tage vor der Abreise gemacht und nicht etwa ganz am Anfang) und so gibt es dann nächste Woche mein persönliches Highlight der Reise (Sabine, das Warten hat dann ein Ende).
Heute dann auch mal wieder mit mehr Text, denn ich habe mich extra geopfert und nochmal alle Filme angesehen - das vierte Mal in diesem Jahr. Wer jetzt denkt, dass das viel wäre, der sollte sich mal mit Mario Würz unterhalten. Der hat die Führung gemacht und auch beim Bonusmaterial der DVD kommt er zu Wort und schaut die Filme wöchentlich! Treffpunkt für die Führung (unbedingt rechtzeitig anmelden! Wir hatten Glück, dass die Nachfrage so groß war, dass es an dem Tag gleich zwei Führungen gab) war das Immenhofmuseum in Bad Malente. Das Museum ist ein Raum voller Fotos, Autogramme und allem rund um den Immenhof. Auch Kostüme und die Kutsche sind dort zu bestaunen. Das beworbene Eiscafe ist enttäuschend - eine Tiefkühltruhe - und so gar nicht mit dem tollen Eiscafe aus den Filmen zu vergleichen. Das Geschäft neben dem Museum würde sich da aber anbieten...
Mit dem Auto geht es dann von Drehort zu Drehort immer dem roten Immenhofauto hinterher. Unser erster Halt war dann der Bahnhof, an dem Ethelbert gleich im ersten Teil ankommt. Erkennt man nicht gleich? Dann denkt euch mal die weiße Farbe (überstreichen muss mal modern gewesen sein) und das umlaufende schwarze Dach weg. Dann sieht man es schon. Super war, dass Mario Würz einen Ordner mit Fotos dabei hatte, sodass man die Filmszenen gleich wieder vor Augen hatte.
Nun ab ins Auto zu einem Ort, den wir schon beim Spaziergang vorher entdeckt hatten und den man sofort erkennt. Von der Seite vielleicht noch nicht, aber wenn man das Kirchenportal sieht, dann ist alles klar.
Ganz klar die Kirche in der Margot Pankraz und Jochen von Roth heiraten. Ein riesen Drama, der denn Pfarrer war kein Schauspieler, dafür die Filmbrautleute im wahren Leben standesamtlich verheiratet. Sogar der Stern hat damals berichtet. All das kann man im Museum nachlesen, denn dort hängen die Zeitungsausschnitte.
Die Kutschen fahren nach der Hochzeit nach rechts weg und durch wunderbare Felder und durch den Wald. Sieht alles toll aus, aber der Immenhof liegt ganz in der Nähe und zwar links. Immer wieder begegnen einem auf der Führung solche Situationen. Klar, es ist ein Film, aber da es die Orte ja alle gibt und nicht für den Film gebaut wurden denkt man ja, dass es auch wirklich so ist. Die Filme habe ich das erste mal als kleines Kind gesehen und dann immer, wenn sie im Fernsehn kamen, bis ich mir vor zwei Jahren die DVD-Box gekauft habe und irgendwie war das halt so wie es ist, die Fiktion kam da gar nicht auf...
Dieses Gebäude stand noch gar nicht, als die ersten drei Teile gedreht wurden, aber als die letzten beiden gedreht wurden (mit den Filmen befasst die Führung sich übrigens nicht) und darum hat Mario Würz am Rande verraten, dass dies die Sporthalle von der Schule ist, in der die Szenen mit Billy und Bobby gedreht wurden. Die Klassenräume existieren übrigens noch immer.
Die Auffahrt kennt man, oder? Habe ich auch gedacht, aber die Straßenführung wurde verändert und doch erkennt man noch an einigen Bäumen die weißen Flächen, die damals der Fahrbahnmarkierung dienten.
Aber der Anblick kommt einem dann doch bekannt vor. Auch wenn der Hof hauptsächlich von der Hofseite aus gezeigt wurde und nicht von außen. Das markante Torhaus (hinter den Bäumen) sagt alles. Ganz unscheinbar liegt es direkt an der Straße (wir haben auf dem Gehweg gestanden) und hat genau wie der Bahnhof einen neuen Anstrich bekommen. Rechts, in der abgestützten Scheune, wurden die Szenen mit dem Zirkus gedreht, als Ralf Schüler und Ethelbert im zweiten Film zurück kommen. Ansonsten wurden nur die Außenaufnahmen hier gemacht und die Innenaufnahmen in der Eutiner Kaserne. Ja, da war ich dann doch irgendwie ein bisschen traurig, denn in meinem Kopf (als Kind nicht drüber nach gedacht und danach war das eben so) sah der Immenhof eben aus, wie der Immenhof aussieht. Das ist doch keine Fiktion, oder?
Pferde gibt es hier noch immer und sobald der neue Besitzer Geld hat dann auch wirklich ein echtes Ponyhotel. Ich hoffe ja sehr, dass das klappt und ja, ich würde dort wirklich in wollen. Auf der Wiese dort wurde übrigens die Szene gedreht, wie sie kurz vor Lübeck eine Pause machen und der Polizist sie anspricht. Einfach die Perspektive um 180° gedreht und fertig. Im Hintergrund ist ein markanter Hügel, der im Film immer wieder auftaucht. Müsst ihr mal drauf achten. Mir wurden den Tag echt einige Illusionen geraubt, aber die Filme liebe ich trotzdem noch!
Das Gestüt selbst heißt gar nicht Immenhof sondern Rothensande und kann im Rahmen einer anderen Führung besucht werden. Hätten wir das vorher gewusst, dann hätte ich den Rest der Familie bequatscht, dass wir uns das auch noch ansehen, aber so mussten wir uns mit dem Blick von außen zufrieden geben.
Da das Foto gerade an dieser Stelle kommt (die Reihenfolge habe ich mal beibehalten) kann ich ja sagen, dass wir unsere Karten brav selbst bezahlt haben und ich hierfür nichts bekomme. Darum kann ich ja auch offen sagen, dass es schade ist, dass die Autos immer mitten im Motiv geparkt wurden. Für Fans okay, aber für Blogfotos nicht so pralle.
Dieser Drehort ist noch sehr gut zu erkennen. Der Bahnübergang an dem Onkel Pankraz seinen Unfall hatte und dann nach Dodau geschleppt werden musste. Die Kurven im Hintergrund sind wirklich gut zu identifizieren. Dass das Pony ins Auto rennt war übrigens ein Unfall, nachdem die Szene nicht nochmal gedreht wurde und eben genau so in den Film gekommen ist.
Unser Tourführer hatte sich irgendwie auf mich eingeschossen. An jedem Drehort hat er mich gefragt ob ich denn wüsste welche Szene dort gedreht wurde. Hätte ich das gewusst, dann hätte ich meine Hausaufgaben gemacht. Und so jetzt meine Frage an euch: Welche Szene wurde denn vor dem Fachwerkhaus gedreht? Na, überlegt? Dann gebe ich einen Tipp. Extra für den Film wurde noch etwas davor gebaut, auf die Rasenfläche dort rechts. Jetzt eine Idee? Das ist wirklich die Schmiede aus dem ersten Film in der Mans seinem Vater hilft, als Dick und Dalli auf dem Rückweg vom Bahnhof hier vorbei kommen. Vom Bahnhof geht es in Malente die Straße runter, zur Kirche, dann rechts und schon liegt der Hof auf der linken Seite. Die Schmiede steht aber ein ganzes Stück weit weg. Aber beschaulich ist es hier. Gegenüber und auch daneben stehen noch zwei weitere Häuser, die damals schon im Film zusehen waren.
Mit dem Auto ging es nun ein gutes Stück weiter bis an den Eutiner See, denn auch hier wurde gedreht. Die Landschaft rund um Malente ist wirklich besonders schön und so bin ich gar nicht traurig, dass eigentlich bei Bonn gedreht werden sollte, was viel näher gewesen wäre, sodass ich sicher schon lange mal da gewesen wäre.
Nun sind wir an der Badestelle angekommen. Von hier aus sieht es wirklich nur aus wie jeder andere See hier auch, aber es wurde viel verändert. Es wurde aufgeschüttet, bepflanzt und ein Radweg angelegt. Ursprünglich ging das Wasser viel näher bis an die Bäume. Welche Bäume? Dann bitte zum nächsten Foto.
Diese Bäume. Die Ebene unten war auch zum größten Teil noch See. Die zwei Bäume links kann man im Film auch sehen, aber der eigentliche Baum, an dem Ralf gefesselt wurde oder in den Ethelberts Reitanzug gehängt wurde, der steht nicht mehr. Seht ihre rechts am Horizont diese zwei etwas größeren Bäume? Direkt unter dem rechten sieht man eine Sandkuhle. Genau dort hat er gestanden bis der Blitz eingeschlagen ist.
Dann steigen wir mal wieder ins Auto und fahren weiter zum letzten Halt, an dem einige Szenen mehr gedreht wurden. Zum Forsthaus Dodau.
Dieser Baum hat es mir angetan. So riesig und alt und er steht dazu noch an einem Ort, den ich direkt wieder erkannt habe...
Aus dieser Perspektive erkennt man es noch nicht so richtig gut, aber gleich geht euch sicherlich ein Licht auf...
Hier stand damals nur der große Baum rechts vom Weg. Der Rest wurde erst später gepflanzt. Hier sind die Kinder vom Immenhof mit ihren Ponys lang geritten, als sie die Reitschüler vom Herrn von Roth überraschen wollten.
Und in der Kurve mit dem großen Baum ist Ethelbert vom Pferd gefallen. Der Reitplatz am Forsthaus existiert leider nicht mehr, denn auch hier wurden so viele neue Bäume gepflanzt, dass man es nur noch erahnen kann, wenn man das Foto mit der Filmszene daneben hat.
Nun nochmal etwas, dass man erkennen kann. Schaut euch den kleinen Fachwerkanbau genau an und stellt euch einen großen Berg Feuerholz daneben vor. In dem großen Gebäude dahinter standen damals Pferde und Hein Daddel und Herr von Roth haben dort gestrichen, als Angela zu Besuch kam um sich die Pferdezucht anzusehen. Durch die Tür neben dem kleinen Fachwerkbau sind sie heraus gekommen. Aber rund ums Forsthaus wurde noch mehr gedreht.
Die Zäune müsst ihr euch wegdenken und euch auf den keinen Holzvorbau mit der Treppe konzentrieren. Davor standen die Gartenmöbel als im zweiten Film alle im Forsthaus gewohnt haben und Onkel Pankraz kommt. Und auf der Fläche dort rechts hat der Ball stattgefunden.
Das war es dann auch schon mit der Tour. Wir sind dann zurück zum Museum und haben noch einen Plan mit den Drehorten, einen Piccolo und ein Croissant bekommen. Das haben wir dann im Schatten auf der Terrasse mit lecker Marmelade zur Kaffeezeit genossen. Die Fahrt kann ich wirklich empfehlen. Es hat total viel Spaß gemacht und es gibt noch ganz viele Anekdoten. Mario Würz hat mit der Autorin und den Schauspielern und Zeitzeugen gesprochen und ist ein wandelndes Immenhoflexikon.
Kamera: Nikon D5100