Weiter geht es mit den Stoffbeuteln von letzter Woche. Das waren so viele, dass es einfach zu viele für einen Post waren. Wieder eine bunte Mischung - einige sogar nach meinem eigenen Schnittmuster - ungemein praktisch und endlich mit Zweck erfüllter Stoff statt Stoffschrankleichen.
Heute gibt es dann noch einmal drei verschiedene Beutelvarianten. Einer ist tatsächlich für mich, der Rest steht bei uns der Allgemeinheit zur Verfügung oder ist schon verschenkt worden. Beutel sind natürlich nicht nur selbst ein tolles Geschenk sondern auch eine praktische Verpackung. Aber das nur mal so am Rande.
Der Beutel da oben links, der mit dem Orange oben, dass ist meiner. Den hatte ich mit der normalen Nähmaschine genäht, nach einem eBook, dass es leider gar nicht mehr gibt, dass aber zum Glück schon eine Weile auf der Festplatte lag. Der Beutel ist nämlich super praktisch und wenn ich mich richtig erinnere, dann gab es dazu schon einen Post wo man ihn auch aufgerollt sieht. Genau das ist das Praktische an dem Beutel. Man kann ihn aufrollen und dann mit Knopf und (Haar-)Gummi verschließen.
Der Seebär war von meinem Beutel so angetan, dass er auch gerne welche haben wollte. Kein Problem, denn der Reststoff hat noch für drei identische und doch verschiedene Beutel gereicht. Ich hab einfach mal die Farben des gemusterten Stoffes aufgegriffen. Entlang des Musters habe ich übrigens auch geschnitten - so hatte ich es bei meinem ersten Beutel auch gemacht. Nur das Webband habe ich mir gespart.
Statt aber wie in der Anleitung beschrieben alle Stoffe erst mit dem Gradstich zusammen zu nähen und dann mit einem Zickzackstich zu versäubern habe ich es ausgenutzt, dass ich eine Overloch habe. So kringelt sich der Stoff nicht ein und es geht auch so viel schneller. Außerdem mag ich den Anblick von Overlocknähten irgendwie.
Nur die Träger sind in vierfacher Stofflage genäht, damit sie nicht einschneiden und schön stabil sind. Der Beutel selbst ist einlagig. So lässt er sich ganz klein machen und passt somit in (fast) jede Tasche oder auch in die Autotür des Seebären.
Nach diesen einlagigen Beuteln machen wir doch gleich damit weiter. Es gibt da nämlich einen Schnitt, den ich wohl so häufig wie noch keinen anderen genäht habe und es war auch der erste. Damals super aufwändig mit meinem Schmetterling und Spitze, Zierstichen und was weiß ich nicht alles. Den ganzen Tag hab ich an dem Beutel genäht. Es geht aber auch sehr viel schneller. Natürlich ist die Rede von "Omas Liebling" von Farbenmix.
Omas Liebling (die mit dem geometrischen Muster, dann sind übrigens auch die aus dem uralten Ikeastoff: 2 Meter = 4 Beutel und 0 Rest) habe ich für Mario genäht. Eigentlich ist diese ganze Aktion auf Marios Mist gewachsen - wie man hier so sagt. Mario hatte sich nämlich einen meiner Beutel ausgeliehen und wollte ihn nicht zurück geben. So habe ich eben angefangen neue für ihn zu nähen um meinen wieder freizukaufen.
Hier handelt es sich bei dem linken und dem mittleren Beutel ebenfalls um Omas Liebling. Den mittleren hat sich meine Mama gemopst, der linke liegt glaube ich im Flurschrank - so kann sich jeder bedienen, der einen Beutel braucht.
Eigentlich werden die Träger bei Omas Liebling von außen aufgenäht. Ich mag es aber ganz gerne sie von innen anzunähen. Wenn genug Stoff da ist, dann gerne sauber und ordentlich. Dazu schlage ich ie offene Kante einfach unter den Saum. Entweder mit einem Kästchen und einem X aufnähen oder wie hier einfach nur beim Absteppen mitfassen.
Wenn einfach nicht mehr genug Stoff da ist, es schnell gehen muss oder warum auch immer, dann kann es auch mal so aussehen. Ist sicher keine Hohe Nähkunst, aber am Ende ist es ein Beutel, dessen Zweck es ist Dinge von A nach B zu bringen und hunderte von Plastiktüten zu ersetzten. Und das kann so ein Beutel auch mit so schnell eingenähten Trägern. Von Außen sieht das eh keiner...
Was mir dann schon wichtiger ist sind die hübschen französischen Nähte im Inneren von Omas Liebling. So sieht man nicht nur keine offenen Kanten (wobei ich da bei hübschen Overlocknähten wie gesagt offen für Alternativen bin) sondern der Beutel wird auch richtig schön stabil. Bei der beachtlichen Größe ist das auch besser so.
Wenn ich aber Beutel nähe, dann müssen auch welche nach meinem eigenen Schnittmuster dabei sein. "Lydia" heißt das gute Stück und ist für die Freundin von der ich die grüne Bettwäsche mit den orangen und rosa Blumen habe (die Beutel gab es im letzten Post zu sehen). Mein Beutel verbraucht zwar mehr Stoff, kann dafür aber auch gewendet werden und kommt trotzdem ganz ohne lästige Handstiche aus, damit die Wendeöffnung hübsch verschlossen wird.
Die beiden Beutel da vorne rechts sind nach dem Schnittmuster Lydia entstanden - das verlinke ich euch ganz unten mal, damit ihr nicht so lange suchen müsst. Einmal mit zweifarbigen und einmal mit einfarbigen Trägern. Eben so, wie es die Stoffreste zugelassen haben. Ich habe nämlich wirklich einfach kombiniert was da war und passte und wollte nichts neues kaufen.
Die zweifarbigen Träger (die sind auch im Tutorial erklärt) mag ich ganz besonders gerne. So ergeben sich durch das Wenden zwei völlig verschiedene Taschen.
Aber auch die Variante mit einfarbigen Trägern hat was. Wobei ich in diesem Fall sagen muss, dass sie ein wenig nach Fremdkörper aussehen und die beiden blauen Taschen (die mit den Blüten und die mit den Sternen) für mich mit den gemusterten Stoffen, passend zu den Trägern außen stimmiger wirken. Ist aber nicht tragisch. Nur weil man eine Tasche wenden kann, heißt das ja noch lange nicht, dass man es auch machen muss.
Eine dritte Möglichkeit ist ganz einfach Gurtband zu nehmen. Das mache ich bei Stoffbeuteln gerne, wenn der Stoff nicht mehr reichen will oder ich einfach keine Lust habe die Träger ordentlich zu bügeln und abzusteppen. Bei dem Bullistoff konnte ich mich nicht zwischen schwarz und grau unterscheiden. So gibt es zwei nicht ganz gleiche Taschen, was ich am Ende sogar noch schöner fand.
Bei denen ist mir das Trennen wirklich nicht leicht gefallen, denn der Stoff hat einfach was. Aus dem größten Teil sind Kissen für Mario geworden, die ich zu Weihnachten verschenkt habe (wer erinnerst sich noch an den proppe vollen Kofferraum?). Aus dem Rest dann zwei Lydia, die ich ein wenig in der Größe anpassen musste. So lange Innen- und Außenstoff gleich groß sind macht das zum Glück gar nichts.
Auch hier könnte man wieder wenden, aber die bunten Bullis finde ich einfach hübscher als das einfarbige gelb. Wobei das richtig schön strahlt und gute Laune macht. Wie schön, dass man sich immer wieder umentscheiden und wenden kann.
Stoffe: Allesamt aus dem Stoffschrank (von den Bullis weiß ich noch, dass es sie bei Tedox gab), Gurtband gab es mal bei eBay
Schnittmuster: Omas Liebling als Freebook von Farbenmix, das Freebook zum Rollbeutel gibt es leider nicht mehr und die doppellagige Lydia ist von mir, das Tutorial findet ihr oben oder ihr klickt einfach *hier*